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Systemaufstellung

Definition:

Eine Systemaufstellung ist eine Technik in der systemischen Therapie, bei der Teilnehmer physisch Positionen in einem Raum einnehmen, um die Beziehungsstrukturen und Dynamiken innerhalb eines sozialen Systems (wie Familie, Arbeitsplatz oder andere Gruppen) darzustellen. Diese Methode ermöglicht es, verborgene Beziehungsmuster und emotionale Verbindungen zwischen den Systemmitgliedern sichtbar und erfahrbar zu machen.

Anwendung in der Therapie:

Systemaufstellungen werden genutzt, um tiefgreifende Einsichten in die emotionalen und psychologischen Verflechtungen eines Individuums mit seinem sozialen Umfeld zu gewinnen. Durch das Aufstellen der Beziehungsgeflechte können unbewusste Bindungen, Konflikte und Loyalitäten erkannt und bearbeitet werden. Systemische Beraterinnen und Therapeuten leiten die Aufstellung und die Interaktion der „Repräsentanten“, die für Familienmitglieder oder andere Schlüsselpersonen stehen, um gemeinsam mit der Klientin Lösungsansätze für festgefahrene Probleme zu entwickeln.

Bedeutung und Nutzen:

Systemaufstellungen bieten eine kraftvolle Möglichkeit, die oft unsichtbaren und unbewussten Einflüsse innerhalb eines Systems zu erkennen und zu verstehen. Sie können helfen, Konflikte zu lösen, versteckte Ressourcen zu entdecken und heilende Bewegungen in zwischenmenschlichen Beziehungen zu initiieren. Dieses Vorgehen unterstützt die emotionale Entlastung und fördert ein tieferes Verständnis der eigenen Rolle und Verantwortung innerhalb verschiedener Lebensbereiche.

Kritik:

Die Methode der Systemaufstellung ist nicht frei von Kritik. Skeptiker bemängeln die mangelnde empirische Fundierung und die potenzielle Suggestion durch den Anwender, die die Ergebnisse der Aufstellung beeinflussen könnten. Zudem wird darauf hingewiesen, dass die Interpretationen der Aufstellungen subjektiv und stark von der Perspektive des Beraters oder der Therapeutin abhängig sind, was die Überprüfbarkeit der Methode in Frage stellt.