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Homöostase

Definition von Homöostase

Homöostase bezieht sich auf das Bestreben eines Systems, einen Zustand des Gleichgewichts und der Stabilität zu bewahren, selbst wenn sich externe Bedingungen ändern. In der systemischen Beratung und Therapie wird der Begriff verwendet, um die Tendenz von Familiensystemen und anderen sozialen Gruppen zu beschreiben, ihre gewohnten Verhaltensmuster und Strukturen beizubehalten, selbst wenn diese dysfunktional sind.

Anwendung in der systemischen Beratung und Therapie:

Systemische Beraterinnen und Therapeuten arbeiten daran, das Bewusstsein der Klienten für homöostatische Mechanismen zu schärfen und Wege zu finden, diese zu überwinden, um Veränderungen und Wachstum zu ermöglichen.

Bedeutung und Nutzen für die systemische Praxis: 

Das Verständnis von Homöostase ist entscheidend, um Widerstände gegen Veränderungen innerhalb eines Systems zu erkennen und anzugehen. Es hilft, die oft unbewussten Kräfte zu identifizieren, die Veränderungen entgegenwirken und unterstützt die Entwicklung von Strategien zur Förderung positiver Veränderungen.

Kritik

Eine mögliche Kritik ist, dass die Fokussierung auf Homöostase als Widerstand gegen Veränderung die Fähigkeit eines Systems zur Anpassung und zur positiven Entwicklung unterschätzen kann. Es bedarf einer ausgewogenen Sichtweise, die sowohl die stabilisierenden als auch die veränderungsorientierten Kräfte innerhalb eines Systems berücksichtigt.