Definition von Resilienz:
Resilienz bezeichnet die Fähigkeit eines Individuums oder Systems, auf Herausforderungen, Stress und Veränderungen adaptiv zu reagieren, sich von Rückschlägen zu erholen und daraus gestärkt hervorzugehen. In der systemischen Beratung und Therapie wird Resilienz als ein dynamischer Prozess verstanden, der durch das soziale Umfeld und zwischenmenschliche Beziehungen beeinflusst wird.
Zentrale Merkmale von Resilienz:
• Sinnorientierung – eine Bedeutung im Erlebten finden
• Emotionsregulation – Gefühle wahrnehmen und steuern können
• Selbstwirksamkeit – „Ich kann etwas bewirken“
• Akzeptanz – Realität annehmen, ohne zu resignieren
• Optimismus – realistische Zuversicht in die Zukunft
• Problemlösefähigkeit – aktive Bewältigungsstrategien
• Soziale Unterstützung – Bindung und Beziehungen nutzen
Anwendung in der systemischen Beratung und Therapie:
Systemische Beraterinnen und Therapeuten arbeiten daran, die Resilienz der Klienten zu stärken, indem sie Ressourcen, Bewältigungsstrategien und unterstützende Beziehungen innerhalb des Systems fördern. Ziel ist es, Klientinnen zu befähigen, mit zukünftigen Herausforderungen effektiver umzugehen.
Bedeutung und Nutzen für die systemische Praxis:
Die Förderung von Resilienz trägt wesentlich zur psychischen Gesundheit und zum Wohlbefinden bei. Sie ermöglicht Individuen und Systemen, Veränderungen und Krisen als Gelegenheiten für Wachstum zu nutzen.
Kritik:
Kritisch betrachtet werden kann, dass der Fokus auf individuelle Resilienz die Bedeutung struktureller und sozialer Faktoren für die Bewältigung von Herausforderungen unterbewerten könnte.