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Kybernetik erster Ordnung

Definition Kybernetik erster Ordnung:

Die Kybernetik erster Ordnung konzentriert sich auf die Untersuchung von Systemen von einem externen Standpunkt aus, ohne die Rolle des Beobachters in die Betrachtung einzubeziehen. Sie beschäftigt sich mit den Steuerungs- und Regelungsmechanismen innerhalb eines Systems und das Ideal objektiver, vom Beobachter unabhängiger Erkenntnis braucht nicht in Frage gestellt zu werden. Deshalb sind die Konzepte der Kybernetik 1. Ordnung sowohl in Managementkreisen, als auch in Ländern des “real existierenden Sozialismus” mit großer Begeisterung aufgenommen worden. Denn die Idee der Kontrolle eines Systems bzw. seiner Steuerung analog zu linear-kausalen Ursache-Wirkungs-Beziehungen war für beide sehr attraktiv.

Anwendung in der systemischen Beratung und Therapie:

Diese Perspektive wird genutzt, um lineare Ursache-Wirkungs-Beziehungen und die Funktionsweise von Systemen zu analysieren. Interventionen basieren auf der Annahme, dass Veränderungen durch externe Eingriffe initiiert werden können.

Bedeutung und Nutzen für die systemische Praxis: 

Die Kybernetik erster Ordnung bietet nützliche Einblicke in die Struktur und Dynamik von Systemen und ermöglicht die Entwicklung zielgerichteter Interventionen.

Kritik

Die Begrenzung dieser Perspektive liegt in der Vernachlässigung der Rolle des Beobachters und der interaktiven Prozesse, die die Wahrnehmung und Interpretation von Systemdynamiken beeinflussen.