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Peergroup

Definition von Peergroup:

Eine Peergroup bezeichnet eine soziale Gruppe, deren Mitglieder ähnliche Interessen, Alter, Hintergründe oder sozialen Status teilen. In der Psychologie und insbesondere in der systemischen Therapie wird der Begriff verwendet, um Gruppen von Gleichaltrigen oder Gleichgesinnten zu beschreiben, die signifikanten Einfluss auf die Einstellungen, das Verhalten und die emotionale Entwicklung ihrer Mitglieder haben.

Anwendung in der systemischen Beratung und Therapie:

In der systemischen Therapie wird die Peergroup oft als therapeutisches Medium genutzt, um Verhaltensnormen, soziale Fähigkeiten und Selbstwahrnehmung zu fördern. Durch die Interaktion innerhalb einer Peergroup können Individuen soziale Rückmeldung erhalten und neue Verhaltensweisen in einem unterstützenden Umfeld erproben. Dies ist besonders wirksam in der Arbeit mit Jugendlichen, bei denen die Peer-Einflüsse besonders prägend sind. Therapeutische Gruppenangebote nutzen die Dynamik von Peergroups, um Themen wie Selbstwertgefühl, Konfliktlösung und emotionale Unterstützung zu adressieren.

Bedeutung und Nutzen:

Peergroups spielen eine entscheidende Rolle in der sozialen und psychologischen Entwicklung von Individuen. Sie bieten eine Plattform für soziales Lernen und sind oft ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Normen und Werte. Die Zugehörigkeit zu einer Peergroup kann das Selbstbewusstsein stärken, soziale Kompetenzen verbessern und einen sicheren Rahmen für die persönliche Entfaltung bieten. In therapeutischen Kontexten können Peergroups besonders nützlich sein, um Isolation zu durchbrechen und Unterstützungsnetzwerke zu schaffen. 
Im Weiterbildungskontext sind Peergroups Übungs- und Erfahrungsaustauschgruppen. Die Teilnehmenden treffen sich zwischen den einzelnen Weiterbildungsseminaren und üben, um das Gelernte weiter zu vertiefen und anzuwenden.

Kritik:

Trotz der vielen positiven Aspekte können Peergroups auch negative Einflüsse haben. Der Gruppendruck kann zu unerwünschtem Verhalten führen, wie z.B. Risikoverhalten, Ausschluss anderer und Verstärkung von Vorurteilen. In der therapeutischen Anwendung ist es daher wichtig, die Dynamik der Peergroup ggf. sorgfältig zu begleiten und zu steuern, um sicherzustellen, dass die Interaktionen innerhalb der Gruppe gesund und förderlich sind.