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Ueberzeugungen

Definition

Überzeugungen bezeichnen in der systemischen Beratung und Therapie tief verwurzelte Annahmen oder Glaubenssätze, die ein Individuum über sich selbst, andere Menschen und die Welt hält. Sie formen die Basis für die Wahrnehmung, Bewertung und Interpretation von Erfahrungen und leiten das Verhalten sowie emotionale Reaktionen. Überzeugungen können bewusst oder unbewusst sein und haben einen signifikanten Einfluss auf die psychische Gesundheit und zwischenmenschliche Beziehungen.

Anwendung in der Therapie

Systemische Berater und Therapeutinnen arbeiten mit Klienten daran, ihre Überzeugungen zu explorieren, insbesondere solche, die dysfunktionale Muster und Beziehungen fördern. Durch das Bewusstmachen und Hinterfragen dieser Glaubenssätze können alternative, unterstützendere Überzeugungen entwickelt und gefestigt werden. Dieser Prozess unterstützt die Veränderung von Wahrnehmungen und Verhaltensweisen und fördert die Entwicklung gesunder Beziehungsdynamiken.

Bedeutung und Nutzen

Die Arbeit an Überzeugungen ist zentral für die systemische Beratung und Therapie, da sie das Potenzial hat, tiefgreifende und nachhaltige Veränderungen im Erleben und Verhalten der Klienten zu bewirken. Indem Klienten lernen, limitierende Überzeugungen zu erkennen und zu transformieren, eröffnen sich neue Möglichkeiten für Wachstum, Selbstakzeptanz und erfüllende Beziehungen.

Kritik

Eine Herausforderung in der Arbeit mit Überzeugungen liegt in ihrer tiefen Verankerung und der emotionalen Verbundenheit, die Menschen mit ihren Glaubenssätzen haben. Veränderungen können Widerstände hervorrufen und erfordern eine sensible und geduldige Begleitung durch den systemischen Berater oder der Therapeutin. Zudem ist es wichtig, die kulturellen und sozialen Kontexte zu berücksichtigen, in denen diese Überzeugungen entstanden sind, um nicht unbeabsichtigt die Werte und Normen des Klienten zu missachten.