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Selbstwirksamkeit

Definition

Selbstwirksamkeit bezeichnet in der systemischen Beratung und Therapie das Vertrauen eines Individuums in die eigenen Fähigkeiten, spezifische Handlungen erfolgreich auszuführen, um gewünschte Ergebnisse zu erzielen. Es ist ein zentrales Konzept der kognitiven Theorie von Albert Bandura und spielt eine wesentliche Rolle in der Motivation, dem Verhalten und dem emotionalen Erleben. Selbstwirksamkeit beeinflusst, wie Menschen Herausforderungen begegnen, Ziele setzen und Hindernisse überwinden.

Anwendung in der Therapie

Systemische Berater und Therapeutinnen arbeiten daran, die Selbstwirksamkeitserwartung ihrer Klienten zu stärken, indem sie Erfolgserlebnisse fördern, Unterstützung bei der Zielsetzung bieten und Strategien zur Bewältigung von Herausforderungen entwickeln. Die systemische Beratung und Therapie fokussiert darauf, Klienten zu befähigen, Ressourcen zu erkennen und zu nutzen, sowie ein Gefühl der Kontrolle über ihr eigenes Leben und ihre Beziehungen zu entwickeln.

Bedeutung und Nutzen

Ein hohes Maß an Selbstwirksamkeit ist mit besserer psychischer Gesundheit, höherer Resilienz und erfolgreicherem Umgang mit Stress und Lebensveränderungen verbunden. Die Förderung der Selbstwirksamkeit unterstützt Individuen dabei, aktive Schritte zur Verbesserung ihrer Lebenssituation zu unternehmen und fördert ein proaktives, zielorientiertes Verhalten.

Kritik

Während die Stärkung der Selbstwirksamkeit viele positive Effekte haben kann, besteht die Herausforderung darin, unrealistische Erwartungen an die eigene Gestaltungsfähigkeit zu vermeiden, die zu Frustration und Enttäuschung führen können. Systemische Berater und Therapeutinnen müssen ein Gleichgewicht zwischen der Förderung von Selbstwirksamkeit und der Akzeptanz von Grenzen und externen Einflüssen finden. Es ist wichtig, Selbstwirksamkeit nicht isoliert zu betrachten, sondern sie im Kontext der systemischen Interaktionen und Abhängigkeiten zu verstehen.